Servus! Mei Name is ned wichtig, aber was i Ihna erzähl‘, des schon. Seit über zwoa Jahrzehnt beobacht‘ i jetzt scho‘, wia die digitale Revolution unsere Wirtschaft und Gesellschaft umkrempelt. Und mittendrin, da steht jetzt die künstliche Intelligenz, kurz KI. A Begriff, der oft umadumschwirrt, manchmal vielleicht a bissl inflationär braucht wird. Aber was steckt wirklich dahinter, grad für unsere heimische Industrie in Österreich? Is des nur a Hype oder der nächste große Schritt in der industriellen Entwicklung, vergleichbar mit der Dampfmaschin‘ oder dem Internet? Schau ma uns des amal genauer an.
Aktueller Stand und Rahmenbedingungen für KI in Österreich
Bevor ma groß über die Zukunft red’n, is‘ a Blick auf die Gegenwart wichtig. Wo steht Österreich eigentlich beim Thema KI in der Industrie? Und was braucht’s, damit sich des Potenzial entfalten kann? Da gibt’s zum Glück a paar handfeste Anhaltspunkte.
Wo steht Österreichs Industrie bei KI wirklich?
Um a Gefühl dafür z’kriagn, wia’s um die KI in unseren Betrieben bestellt is, is a Blick auf Daten unerlässlich. Fraunhofer Austria hat da dankenswerterweise genau hing’schaut und in ana umfassenden Studie den Status Quo erhoben. In der Untersuchung „Künstliche Intelligenz in Österreichs Unternehmen„, die zwischen März und August 2021 durchgeführt wurde, san immerhin 455 Firmen quer durchs Land mittels Fragebogen befragt worden – hauptsächlich Anwender und ned nur die Anbieter von KI-Lösungen. Über 13.500 Datenpunkte san dabei g’sammelt worden! Des Ergebnis zeichnet a differenziertes Bild: Ja, KI is angekommen, aber die Umsetzungsreife variiert stark. Es gibt Vorreiter, die scho mitten im Experimentieren und Implementieren san, aber a viele, die sich dem Thema erst annähern. Die Studie hat ned nur den Ist-Zustand beleuchtet, sondern a die Potenziale und, ganz wichtig, die Hürden aufgezeigt, mit denen die Unternehmen kämpfen. Des Wissen is Gold wert, weil’s uns hilft, den Forschungsbedarf besser zu definieren und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit KI ned nur a Schlagwort bleibt, sondern zum echten Wettbewerbsvorteil wird.
Die AI Factory Austria als wichtiger Baustein
A guade Idee braucht oft a guades Umfeld, um wachsen zu können. Bei da KI is des ned anders. Es braucht mehr als nur einzelne Leuchtturmprojekte. Es braucht a solide Basis, a Ökosystem, in dem Wissen geteilt, Infrastruktur genutzt und Kooperation gefördert wird. Genau da setzt die Initiative „AI Factory Austria“ an, die von wichtigen Gremien wia dem Rat für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT) und dem KI-Beirat als echter Meilenstein für den Standort Österreich g’lobt wird. Des is ned nur irgendein Projekt, sondern a konkrete Antwort auf die Forderung nach am unabhängigen nationalen Kompetenzzentrum. Der AI Factory Hub soll, in Zusammenarbeit mit starken Partnern wia Advanced Computing Austria (ACA) und dem AIT Austrian Institute of Technology, genau des bieten: an niederschwelligen Zugang zu moderner KI-Infrastruktur – also Rechenleistung und Werkzeuge – für Forschung und Industrie gleichermaßen. Des is entscheidend, weil grad für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) der Aufbau eigener, leistungsfähiger KI-Systeme oft a große finanzielle und technische Hürde darstellt. Ergänzt wird des Ganze durch Service- und Trainingsangebote, damit des Know-how a wirklich bei de Leut‘ ankommt. Experten wia da Horst Bischof vom KI-Beirat san sich einig: So was stärkt den Innovationsstandort und beschleunigt die digitale Transformation in Wirtschaft und Verwaltung. Aber, und des muss ma a sagen, des is nur da Anfang. Es braucht a klare politische Agenda und weitere Investitionen, um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.
Wie KI in der österreichischen Industrie praktisch eingesetzt wird
Reden is Silber, Machen is Gold, sagt ma so schön. Und bei da KI zeigt sich des Potenzial erst so richtig, wenn’s in der Praxis ankommt. Industrie 4.0, also die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung der Produktion, is da a wichtiger Wegbereiter, weil sie oft erst die nötige Datengrundlage für KI schafft. Initiativen wie die vom Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) geplante Plattform Industrie 4.0, die von einer breiten Koalition aus Ministerien, Industrie, Arbeiterkammer und Gewerkschaft getragen wird, schaffen wichtige Rahmenbedingungen. Auch wenn KI ned immer explizit im Vordergrund steht, is sie doch oft des Hirn hinter den Kulissen – bei der Automatisierung, der vorausschauenden Wartung (Predictive Maintenance), wo KI also Probleme erkennt, bevor sie überhaupt auftreten, oder der Optimierung von komplexen Abläufen. Des sieht ma zum Beispiel bei datengetriebenen Ansätzen, wia sie Fraunhofer Austria gemeinsam mit Thöni Industriebetriebe beim Stranggießen (einem Verfahren zur Herstellung von Metallprofilen) einsetzt, oder wenn Siemens anhand von Pilotfabriken zeigt, wia durchgängige Datenverarbeitung hilft, flexibler auf Auftragsänderungen zu reagieren, wie beim Industrie 4.0 Praxis-Frühstück in Alpbach diskutiert wurde. Dort hat ma a g’sehn, wia Microsoft und Wienerberger Daten aus 250 Werken in der Cloud nutzen, um die Auslastung zu optimieren. A anderes, sehr greifbares Beispiel kommt aus ana ganz anderen Ecke: der Abwasserwirtschaft.
Praxisbeispiel Schrick: KI gegen Fremdwasser im Kanal
Stelln’S Ihna vor, Sie betreiben a Kläranlage und müssen ständig Wasser reinigen, des eigentlich gar ned dreckig is, sondern einfach nur irgendwie ins Kanalnetz g’sickerst is – Regenwasser, Grundwasser, falsch eingeleitete Drainagen. Des nennt ma Fremdwasser und des kostet Geld, Energie und belastet die Umwelt unnötig, weil’s die Kläranlagen überlastet und zu Überläufen führen kann. In der niederösterreichischen Gemeinde Schrick hat ma genau des Problem g’habt. Aber statt jetzt aufwendig und teuer des ganze Netz zu durchleuchten, hat ma auf Technologie gesetzt. Das Unternehmen Pipelife hat gemeinsam mit dem Startup Pluvion eine KI-gestützte Lösung entwickelt. Im Jahr 2023 wurden neun spezielle Sensorsuiten in Schachtabdeckungen installiert. Diese Sensoren haben Daten gesammelt, und die KI von Pluvion hat diese Daten analysiert, um Muster zu erkennen und genau die Bereiche zu identifizieren, wo die Wahrscheinlichkeit für Fremdwassereintritt am höchsten is. Mit dieser digitalen ‚Heatmap‘ konnte man dann bis November 2024 gezielt nachforschen und hat tatsächlich illegale Anschlüsse als Hauptursache gefunden! Des Ergebnis: Weniger Fremdwasser, optimierte Behandlungskosten und a effizienteres Netz. Da Rameez Shah von Pipelife Austria sagt’s treffend: KI hilft Gemeinden, Lecks und Ineffizienzen proaktiv zu erkennen und zu beheben. Und da Phillip Grimm von Pluvion bestätigt, dass Fremdwasser a riesiges Problem is, oft bis zu 90% ausmacht. Des Beispiel Schrick zeigt wunderbar, wia KI ganz konkrete, alltägliche Probleme lösen und dabei helfen kann, Ressourcen zu schonen und Kosten zu sparen – ned nur in der Industrie, sondern a in der kommunalen Infrastruktur.
Herausforderungen und Chancen – Ein kritischer Blick nach vorn
Bei aller Euphorie über die Möglichkeiten der KI dürfen ma aber ned die Augen vor den Herausforderungen verschließen. Die Fraunhofer-Studie hat’s ja gezeigt: Es gibt Hürden. Dazu zählt oft fehlendes Know-how in den Betrieben, die Sorge um Datenschutz und Datensicherheit, aber a die Kosten für die Implementierung. Und dann is da natürlich die menschliche Komponente. Wia verändert KI unsere Arbeitswelt? Welche Jobs fallen weg, welche neuen entstehen? Brauchen wir andere Ausbildungen, andere Skills, wie zum Beispiel im Bereich Datenanalyse, im Umgang mit KI-Werkzeugen oder auch im Verständnis für ethische Fragen der KI? Des san Fragen, die wir uns stellen müssen, und zwar ned erst morgen. Es geht darum, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mitzunehmen, Weiterbildung zu ermöglichen und den Wandel sozial verträglich zu gestalten. Gleichzeitig san die Chancen enorm. KI kann helfen, Produktionsprozesse effizienter, flexibler und nachhaltiger zu gestalten. Sie kann die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen beschleunigen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Industrie auf dem globalen Markt stärken. Denk ma nur an personalisierte Produkte, optimierte Lieferketten oder eben ressourcenschonendere Prozesse wie im Beispiel Schrick. Es is a bissl wia bei jeder industriellen Revolution: Es gibt Gewinner und Verlierer, aber wer die Zeichen der Zeit erkennt und sich anpasst, hat die besten Karten.
Österreichs Industrie im Wandel durch KI
Die künstliche Intelligenz is ka vorübergehender Trend, sondern a grundlegende technologische Verschiebung, die unsere Industrie nachhaltig prägen wird. Wir stehen vielleicht erst am Anfang dieser Entwicklung, aber die Richtung is klar. Die Beispiele aus der Praxis, die Investitionen in Infrastruktur wie die AI Factory Austria und die Bemühungen im Rahmen von Industrie 4.0 zeigen, dass Österreich auf dem richtigen Weg is. Aber Ausruhen gilt ned. Es braucht weiterhin Mut zum Investieren, Offenheit für Neues und vor allem a strategische Vision, wia wir KI nutzen wollen, um ned nur wirtschaftlich erfolgreich, sondern a gesellschaftlich verantwortungsvoll zu handeln – so wie es auch FORWIT und der KI-Beirat von der Politik fordern. Die digitale Transformation is a Marathon, ka Sprint. Und die KI is dabei einer der wichtigsten Schrittmacher. Es liegt an uns allen – Unternehmen, Forschung, Politik und Gesellschaft – dafür zu sorgen, dass wir diesen Schrittmacher ned nur mithalten, sondern aktiv mitgestalten, damit Österreichs Industrie a in Zukunft 2025 und darüber hinaus gut aufgestellt is. Die Reise hat grad erst begonnen.